Was die größte Wertschätzung ist, die wir erfahren können? Wenn jemand uns beim ersten Treffen sagt, dass wir genauso sind, wie er/sie sich uns vorgestellt hat.

Dann haben wir im Personal Branding – in unserem Fall einem Doppel Branding – alles richtig gemacht. Dann stimmt das Bild, das wir via Social Media, Website, Kommunikation über Dritte vermitteln (wollen) mit dem überein, was wir sind. Was man wahrnimmt.

 

Welcher Superheld wärst du gerne?

Das war die Ausgangsfrage im Brown Bag Lunch, bei dem wir in dieser Woche zu Gast sein durften. Wenig verwunderlich – als Erwachsene wie als Kinder neigen wir dazu uns Superheld*innen auszuwählen, die viele Eigenschaften haben, die wir selbst gerne hätten. Und von denen wir folglich glauben sie nicht zu haben. Besonders stark, eloquent, mächtig, intelligent, schon reich, innovativ, mildtätig, emotional… kaum ein Superstar zeichnet sich durch seine Fehler oder Macken aus. Die wiederum kennen wir an uns selbst gut genug. Derer sind wir uns oft auch sehr bewusst.

Und damit ist die Aufgabe des Personal Brandings eigentlich auch schon klar umrissen: Es geht nicht darum, so zu werden, wie Dein Superstar, sondern an Dir selbst Superkräfte zu entdecken und die gegenüber den vermeintlichen Fehlerchen und Macken zu betonen, sie zu verstärken, herauszuarbeiten – ja, sie selbst lieben zu lernen.

Man weiß nicht, ob Jennifer Lopez als kleines Kind mit ein paar Kilos (zu viel?) am Po auf die Idee gekommen wäre selbigen für viel Geld als Markenzeichen zu versichern – aber wenn Dir erst einmal ausreichend viele Menschen bestätigt haben, dass dieses Zeichen einen Wert darstellt, dass es Dich kennzeichnet – dann kann sich der Rest wie von selbst ergeben.

Was umgekehrt übrigens absolut nicht heißt, dass Menschen, die ihre Macken nicht sehen und scheinbar gemeinsam mit Obelix in den Topf aus Selbstbewusstsein und Stärke gefallen sind, per se die bessere (echtere) Personal Brand haben. Denn wie so vieles im Leben hat auch die mindestens zwei Seiten.

 

Was genau steckt hinter der Personenmarke?

Im Jahr 1997 formulierte der Management-Coach Tom Peters erstmals den (damals noch recht schwammigen) Begriff des “Personal Brandings”. Peters nutzte “Brand You” als neue Umschreibung von persönlicher Selbstdefinition. Die Idee wurde von vielen Autoren aufgegriffen, die sich in ihren Texten mit der zentralen Frage befassten: “Wie präsentieren und vermarkten wir uns selbst gegenüber anderen?”

Aber erst das Internet und die sozialen Netzwerke haben jeder*m die Mittel und Möglichkeiten an die Hand gegeben, erfolgreich die individuelle Personal Brand zu etablieren. Mit dem (Online-)Auftritt wird die Marke „ICH“ sichtbar. Im Fokus stehen dabei weniger etablierte Zeichen von Bildung, Erfahrung und Kompetenz – wie sie sich zum Beispiel im Lebenslauf oder in Arbeitszeugnissen zeigen – als vielmehr persönliche Charakterzüge. Erfolgreiches Personal Branding ist immer auch ein Blick hinter die Fassade; es darf menscheln!

 

Von der Doppelspitze zur Marke

Als wir vor gut 5 Jahren gemeinsam die Leitung des Marketings übernommen haben, waren die Vorzeichen denkbar schlecht – zumindest die der Markenbildung. Eigentlich wusste niemand so recht, wie man nun mit uns als doppelter Leitung umgehen sollte. Und warum wir konsequent im Doppel aufgetreten sind. Die Lösung der Kollegen im Wording war schnell gefunden: „Da kommt die Doppelspitze“. Was als Gag oder sprachliche Vereinfachung angefangen hat, wurde relativ schnell zum äußeren Zeichen.

Unsere jeweiligen individuellen Persönlichkeitsmerkmale sind dabei auf der einen Seite von den Kollegen (der Außenwelt) neu interpretiert worden und auf der anderen Seite haben wir sie von innen heraus neu sortiert. Was ist die jeweilige Stärke des einen und der anderen? Was können wir besonders gut zusammen, was diese Doppelspitze mit Leben füllt und wie – das war und ist uns immer ganz wichtig – wird aus 1 plus 1 mehr als zwei? Der Weg des Personal Branding – und das haben wir für unser heutiges Coaching im Bereich Personal Brand und Social Media Marketing absolut internalisiert – ist immer das ständige Wechselspiel aus Selbst- und Fremdbild. Ein steter, impulsgebender Abgleich, der in eine Positivspirale mündet.

 

Der Weg ans Licht

Unser Blog und unsere Social Media Kanäle sind neben dem gegenseitigen Sparring unsere Leitplanken. Das Erlebte dort zu verarbeiten, in Worten, Bildern und Texten, hilft uns noch heute uns zu positionieren und die Richtung immer wieder neu zu bestimmen. Denn eines ist die Personenmarke in der Regel nicht: der Dauerbrenner – die blaue Nivea Creme oder das Tempo. An ihr muss und darf man ständig arbeiten – sie ist eine lernende Marke mit ziemlich vielen Rebrandings im Leben. Man muss schon sehr alt und/oder sehr eigen sein (Karl Lagerfeld oder die Queen), um als Personenmarke zum Evergreen zu werden.

Genauso gehen wir auch mit unseren Kunden den Weg ans Licht – der eine findet sich in seiner Webseite wieder, der nächste in einem Instagramkanal, die dritte schreibt ein Blog oder gleich ein Buch. Alles Wege des Personal Branding und immer liegt dahinter ein ganz intensiver Austausch mit sich selbst. Das Erkennen von Schwächen und Stärken und das Raumgeben immer mehr den Stärken und das Akzeptieren der Schwächen. Das Sehen und Gesehen werden – beim Personal Branding geht es immer um Sichtbarkeit, aber nicht um die breite Masse. Manchmal reichen wenige wichtige Menschen und deren Augen, um im Licht zu stehen.

Ein Vorbild (der Superstar) hilft dabei, gerade wenn es darum geht Stärken und Schwächen abzugleichen. Aber bitte nicht vergleichen. Denn das erste führt zu (positiver) Aktivität, das zweite oft eher zu (negativer) Passivität.

Du kannst Vorbilder haben, aber auch Du allein bist Dein Superstar!

 

Vom Superstar zum Ich-Star

Für äußere Merkmale geschätzt zu werden (wir bemühen noch mal J.Lo) mag die eine Seite der Medaille sein – und sie gehört im Personal Branding unbedingt dazu; es darf also auch mal gepudert, gelackt und gefiltert werden! Aber sie liegt eben auch absolut im Auge der Betrachter. Und davon sollte man so viele haben, dass sich ein stimmiges, ein „faires“ Bild ergibt. Es geht um innere und äußere Werte, um ein ständiges Spiegeln der inneren Einstellung, der Werte, des Glaubens an mich selbst und den Abgleich mit dem, was die Außenwelt sieht.

In uns hat anfangs jemand nur die „Doppelspitze“ gesehen ohne die Individuen dahinter?

Alles klar, kein Problem: wir haben den Spieß umgedreht. Wir sind Doppel[t]spitze. Inzwischen inklusive Logo, Claim und Merch. Äußere Zeichen stärken die Marke. Aber sie kennzeichnen sie, aber füllen sie nicht mit Leben.

Die Individualität und einzelne Personality dahinter muss übrigens gar nicht jede*r auf den ersten Blick entdecken. Denn das verlangt eine tiefergehende Beschäftigung mit der Marke, mit dem Menschen. Die herauszuarbeiten, sie immer wieder in Abstimmung zu bringen mit dem Bild, das unsere Marke darstellen soll und die Umwelt dies ständig prüfen zu lassen – das ist dann das intensive Personal Branding. Wir zerlegen unsere Personal Brand gerne in ihre Markenbestandteile – wenn man sich darauf einlässt. Der Kunde bekommt, was er braucht. Mal interessiert das große Ganze, mal der einzelne Inhaltsstoff – so tickt die Produktwelt. Auch das ist Marketing.

Zur Markenbildung gehören immer zwei Seiten, denn eine Marke braucht eben auch eine Nachfrage. So sehr wir uns mit unserem Bild, unseren Werten und unseren Kompetenzen identifizieren – so sehr prüfen wir auch ständig, ob das auch von außen so wahrgenommen (und nachgefragt) wird.

 

„Everyone shines given the right lightning“

Die Beschäftigung mit und die Sichtbarkeit der eigenen Persönlichkeit sind aktive Entscheidungen – aber keine, die man alleine einmal trifft, umsetzt und durchzieht. Sichtbarkeit ist aktiv und passiv zugleich. Darum ist es uns im Doppel vielleicht leichter gefallen die ersten Schritte Richtung eigene Personenmarke zu gehen. Wir haben uns gegenseitig gesehen.

Dem einem wird es in die Wege gelegt – das sind die Extrovertierten -, manch einer entdeckt es erst spät im Leben – vielleicht eher introvertiert. Personal Branding ist unabhängig davon zu betrachten. So sind es oft die „Rampensäue“ mit einem perfekten Außenbild (und vielleicht einem guten Coach), die eigentlich ganz introvertiert sind aber eine starke Marke darstellen. Und umgekehrt natürlich. Immer ist es wertvoll Menschen und Netzwerke zu haben, die dabei unterstützen. Von dem Licht der Person, die schon ein bisschen mehr strahlt, fällt Licht auf andere ab. Und je mehr strahlen, desto weniger Schatten gibt es.

Und wofür – was ist das Ziel? Ganz selbstbewusst und egoistisch betrachtet: Mut, Glaube an sich selbst, Stärke. In der Folge ein Netzwerk, das mehr positive als negative Ideen weitergibt. Denn wer einmal gelernt hat Stärken zu entdecken, zu loben, Mutmacher zu sein, der wird weniger Negatives an sich selbst, aber auch an seinen Mitmenschen entdecken.

 

That´s our brand

Warum uns der Satz „Ihr seid genauso, wie wir es uns vorgestellt haben“ so wichtig ist? Authentizität ist der Kern im Personal Branding. Dann passen unsere virtuelle Darstellung und die reale Marke zusammen. Dann wird der Instagram Kanal nicht zur Pflicht, sondern zur Dokumentation unseres Lebens, der Bühnenauftritt nicht zur einstudierten Show, sondern zur Kür und die Website nicht zur Produktpräsentation in einem Hochglanzkatalog, sondern zu unserem Zuhause.

 

Wir sind Doppeltspitze – und was ist Eure Superkraft?

Herzlichen Dank für die Sketchnote zum Text & zum #brownbaglunch an Nicole Funke | https://www.sketchnotes-graphicrecording.de | @funkynotes

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