Marketing – das sind doch die mit den bunten Bildern. Public Relations hingegen – das ist seriöser Journalismus. Bei dem ersten geht es darum, wie man sich die Welt in den schönsten Farben darstellt und bei dem zweiten darum, wie sie wirklich ist. Fast jeder, der sich mit einer der beiden Disziplinen beschäftigt, ist mit Vorurteilen gegenüber der jeweils anderen Berufsgruppe konfrontiert.

Laut Definition hat Marketing die Funktion, Dienstleistungen und Produkte für möglichst exakt bestimmte Zielgruppen attraktiv zu machen. Das Ziel von Public Relations ist im Kern, dass der Ruf und die Akzeptanz des Unternehmens positiv wahrgenommen werden.

Eigentlich ist es jetzt schon klar und die Praxis zeigt es uns immer wieder: so ganz lässt sich das nicht trennen. Hinzu kommt, das die Medien und die Kommunikationskanäle, die für Marketing und PR geeignet sind, fast deckungsgleich sind. Digital Marketing muss also die Synergieeffekte beider Bereiche nutzen. Die Abkehr vom Abteilungsdenken kennt man aus unterschiedlichsten Projekten – im Bereich Marketing und PR wird sie zum erfolgskritischen Faktor.

 

Marketing Communications als Schnittstellendisziplin

In fast allen unserer Projekte (und ihr kennt das sicher auch), in den es um Personal Branding oder Employer Branding geht, kann Marketing von Kommunikation nicht mehr getrennt werden. Gerade darum – und nicht nur, weil es „hip“ klingt – werden auch neue Begriffe genutzt. Marketing Communications als zusammengesetzter Begriff macht es auch sprachlich klar: die Ähnlichkeiten sowohl in der Zielsetzung, aber auch in der Durchführung, machen eine Trennung schlicht unsinnig. 

Die folgenden Aufgaben – so unsere Meinung – macht sowohl ein PR- wie auch ein Marketing Mensch:

  • Customer Research: Zielgruppe, Zielgruppe, Zielgruppe. Wenn wir Workshops machen – egal ob es um Social Media Marketing, um Employer Branding oder um den Webrelaunch geht: ohne Targetgroup geht nix! Die Analyse der Zielgruppe sollte auf Unternehmens-, auf Abteilungs- und auf Maßnahmenebene abgestimmt und keinesfalls isoliert erfolgen.

    Die Zielgruppe leitet sich nicht zuletzt auch aus der Zielformulierung des Unternehmens ab. Die Vision der PR Abteilung sollte dann unbedingt die gleiche sein, wie die der Marketingmitarbeitenden.

  • Multimedia Messaging: Kreatives Kommunizieren ist Pflicht. PR ist Zeitung und Marketing ist Werbeplakat. Und die Erde ist eine Scheibe. So geht es eben nicht.

    Unsere Branche nutzt und braucht vielfältige Kommunikationskanäle. Wenn nicht wir als Marketing Spezialisten Vorbild einer übergreifenden Kommunikation sind – wer dann? Marketing Communications hat die Aufgabe komplexe Sachverhalte einfach darzustellen. In Bild und Text. Analog und digital. 

  • Medienanalyse: Die Quantifizierung und Analyse der Wirkung von Medienkampagnen und -maßnahmen ist die nachgelagerte, aber genau so wichtige Aufgabe von Kommunikationsexperten. KPI´s und Conversions interessieren jeden Publisher und die passenden Analysetools dafür sind unerlässliche Werkzeuge im Tagesgeschäft.
  • Social Media Management: Wenn wir den Begriff des Social Media Marketing auf den des Social Media Management erweitern, merken wir schon: das ist mehr als Werbung und auch mehr als die Erstellung kreativen Contents. Es geht darum mit Produkten Menschen zu erreichen, aber eben auch deren Reaktion zu erfassen. Kommunikation nichts, was nur in eine Richtung geht. Sie zu managen braucht unterschiedliche Perspektiven und Hintergründe. Die Grenze zum Customer Relationship Management ist direkt die nächste, die keine sein sollte.

Es gibt also mehr Schnittstellen als Unterschiede zwischen PR, Marketing und Media Communications . Vielleicht nennen wir sie besser Nahtstellen oder Sollbruchstellen. Wenn Kommunikation Menschen verbindet, dann sollten Abteilungen gemeinsam daran arbeiten und eine verbindende Kommunikation praktizieren.

 

Customer Centricity geht nicht ohne Kommunikation

Zum goldenen Prinzip des Kundenbeziehungsmanagements „one face to the customer“ passt es nicht, wenn Marketingversprechen sich nicht mit Unternehmensversprechen decken oder eine unmittelbare Kundenanfrage (z.B. via Chat oder Social Media) aufgrund von ungeklärten Zuständigkeitsfragen von Abteilung zu Abteilung weitergereicht wird und am Ende vielleicht sogar untergeht. 

Aus dem Vertrieb – noch einer Abteilung, da sich in vielen Unternehmen so wohl fühlt als Insel – weiß man das genau. Aber was, wenn dem Vertrieb das Produkt nicht gut erklärt wird? Oder er nicht weiß, was gerade das neue Key Visual der Kampagne ist?

Marketing Communications ist PR und PR ist Sichtbarkeit in Form von Öffentlichkeitsarbeit. Das macht nicht das eine oder das andere überflüssig, es verlangt aber eine detaillierte Abstimmung z.B. über Redaktionspläne, Kampagnenplanung und Pressemeetings. Wir lernen voneinander, um den Kunden das bestmögliche Gesamtkonzept zu präsentieren, Dafür braucht es nicht unbedingt einen Mitarbeitenden aus jeder Disziplin. Aber es braucht Menschen, die sich Wissen der jeweils anderen Fachrichtung aneignen – oder eben gleich eine neue „mixed“ Kompetenz kreieren.

 

Marketing & PR – eine Beziehung mit Zukunft

„mix’n‘match“ heißt also die Zauberformel für die Zukunft des Content Marketing: 

  1. Viralität: Multiplikationseffekte sind ein mächtiges Instrument der Kommunikation. Dadurch, dass jede:r Inhalte veröffentlichen und teilen kann, unabhängig von der Reichweite, ist die Geschwindigkeit der Verbreitung häufig sehr groß. Das Kommt dem Marketing und der PR und letztlich dem Unternehmen zugute.
  2. Branding: Google ist die Informationsquelle Nummer eins. Hier gefunden zu werden ist die Leistung von guten SEO Texten, von perfekten PR Bildern und Pressemitteilungen, von brandheißen News und attraktiven SEA Kampagnen.

     

  3. Social Media: Hier spielen vor allem Social Signals eine Rolle. Social Signals sind v.a. Signale anderer Social Media Accounts, die mit dem Social Media Account des eigenen Unternehmens interagieren. Klassische PR hat etwas mit Social Signals zu tun? Tatsächlich ist kaum eine Branche so vernetzt wie die der Journalisten. Sie wissen alles und immer zuerst. Wenn PR ihr Wissen teilt, hat Marketing jede Menge Content Futter.

 

Perfect Match für gemeinsame Sichtbarkeit!

Wir sind für eine gemeinsame Zukunft von PR und Marketing Communications. Auf Instagram zählt das perfekte Bild – aber vielleicht überzeugt auch jemanden der gute Text dazu. Auf LinkedIn zählt nur Business Content – aber auch hier ticken nicht alle Menschen gleich. Der eine liest gerne, der nächste hört lieber Podcasts und einen dritten triggert das TikTok Video. Wir können nicht nicht kommunizieren. Darum machen wir gerne viele Dinge auf einmal und im Mix mit den Kunden kommen dabei individuelle Kampagnen und Ergebnisse raus. Das ist es doch, was wir sehen und hören wollen!