Schulabschluss, Ausbildung, Studium, Einstiegsjob, Aufstiegsjob, Führungsposition – stark vereinfacht ist das die Beschreibung einer klassischen Managementkarriere.

Und passt damit so gar nicht zu unserer Unternehmens- und Lebensumwelt, die sich ständig verändert. Innovative, starke und mutige Menschen jubeln – endlich passen selbst in hierarchisch aufgestellten Unternehmen nicht nur Stereotypen in Karrierebilder. Keiner muss mehr geradeaus laufen, Lebensweg und Berufsweg werden zum kombinierten Abenteuer und hinterlassen eigene, neue Spuren. Der Karriereweg wird individueller denn je.

 

Karriereplanung – nein danke?

Karriereplanung und -unterstützung als Coaching oder Leadership-Aufgabe hat damit aber gerade nicht ausgedient. Denn es gibt nicht nur starke, kreative und innovative Menschen.

Auch wenn uns die Generation Y und Z in Sachen Digitalisierung, selbstverständlichem Zugang zu Wissen und Umgang in und mit (sozialen) Netzwerken einiges voraus hat, fehlt es nicht wenigen auf der anderen Seite an Stabilität, Orientierung und Ruhe. Und an Erfahrung. Denn alle Innovationen und alle Agilität nützt uns nichts, wenn wir sie nicht mit etwas Bekanntem verknüpfen und damit praktisch umsetzbar machen können.

An der Stelle setzt Karriereplanung an. Sie muss stärker fragend und ordnend aufgestellt sein mit dem Ziel, die Energie, die Dynamik und den Ideenreichtum des Managementnachwuchses und der Teammitglieder im Sinne des Projekt- und Unternehmensziels zu lenken. Wie kann das aussehen?

 

 

Als Coach, Mentor und Leader sind wir eine Art Navigationssystem.

Wir können aus unseren Erfahrungen vorgegebene Routen abstecken.

Durch Kommunikation, Hinterfragen und Wissen über die Stärken unserer Teammitglieder können wir Wege selbst entwickeln lassen oder vorschlagen – je nach Bedarf. Wir müssen aber flexibel sein, damit rechnen, dass von einer Route plötzlich und unerwartet abgewichen wird und dürfen dann eine alternative Route finden. Gute Navis können das blitzschnell. Schlechte Navis raten sehr lange zum Umdrehen. Hier liegt unsere Herausforderung.

Es darf uns dabei durchaus auch passieren, den Weg nicht zu kennen – denn Updates kann jeder in unserem Team früher als wir selbst parat haben. Dann gilt es, sich an den neuen Weg anzupassen, ihn ins Repertoire aufzunehmen und gemeinsam auf Kurs zu bleiben.

Pausen sind jederzeit möglich. Zwischenstopps auch.

 

Navigationssysteme bleiben ruhig, aber sicher und bestimmt.

Sie geben also genau den notwendigen Rahmen, innerhalb dem die Teammitglieder sich ausprobieren, neue Wege entdecken und ihren individuellen Karriereplan (mit)schreiben können. Sie dürfen gleichzeitig vertrauen auf ihrem persönlichen Weg nicht ihn die Irre zu laufen. Wenn sie diese Unterstützung brauchen.

Wir fahren beliebig oft durch den Kreisverkehr, wenn die passende Ausfahrt noch klar nicht ist – wir sind aber als Leader dafür da, nicht falsch herum im Kreis zu fahren. Auch wenn es länger dauert. An anderer Stelle findet unser Team dafür einen unbekannten Weg, der uns schneller ans nächste Etappenziel bringt.

Diese Art der Wegführung passt auch für Teams mit viel Berufserfahrung – weil es auf gegenseitige Abstimmung und kooperatives Lernen angelegt ist.