Milchschaumherzen auf Kaffee, die Laufstrecke im Sonnenuntergang, der Weg zur Arbeit mit dem umweltfreundlichen eScooter, das Selfie auf der Bühne. Unser Morgen in all den Instagram Stories. Manchmal hat man darauf doch einfach keinen Bock mehr, oder?

Moment Mal – seid Ihr nicht eine Social Media Beratung? Und erzählt Ihr nicht immer von Stories, die das normale Leben reflektieren müssen, von einem kontinuierlichen Redaktionsplan, von Sichtbarkeit und der Vielfalt der Möglichkeiten für Personal Branding, Employer Branding, Recruiting und die Vermarktung von Bildungsprodukten?

Ja genau.

Das tun wir. Und davon sind wir auch absolut überzeigt. Aber wir sind auch Menschen. Und darum sind wir ehrlich zu Euch. Manchmal haben wir einfach keine Idee für eine tolle Story. 5 Tage nichts gepostet? Da wird der Weg zur Arbeit zu Suche nach DEM Motiv für den Start in den Storytag. Im Meeting überlegen wir kurz, ob wir wirklich twittern sollen, was uns da gerade unendlich Langweiliges präsentiert wird und zu Hause angekommen stellt sich die Frage, ob man die Katze mit der verbundenen Pfote einfach eine Runde streicheln oder als Facebook Post bedauern soll. Das erste gibt einen Like (falls die Katze gerade gut drauf ist, sonst nicht mal das). Das zweite gibt mit ein bisschen Foto- und Textgeschick unfassbar viele – #catcontent eben. Aber zeichnet uns das aus? Bringt uns das weiter?

Macht uns das authentischer, erfolgreicher, sichtbarer?

Wir können uns die Frage nicht beantworten.

Wir können damit auch Euch die Frage nicht beantworten.

Oder doch, vielleicht so: Es sollte uns egal sein. Es muss uns egal sein. Wir müssen uns wohlfühlen. Mit einem wundervollen Tag am Strand, der unsere Insta-Story mit 20 Posts (und damit unendlich vielen kleinen weißen Balken) bestückt.

Aus Marketingstrategiesicht: BLÖDSINN!

Und mit einem Tag, der uns so gar nicht animiert hat etwas mitzuteilen. Kein Bild für Euch.

Aus Marketingstrategiesicht: TÖDLICH!

Sichtbar im Sinn von Personal Branding, von authentischem Branding zu sein heißt nicht laut zu schreien und eben auch nicht ständig zu schreien.

„Im Personal Branding bleiben wir Menschen, die mal etwas zu sagen haben und mal nicht.“

Die mal Emotionen zeigen möchten und auch wieder nicht. Das kann sich täglich ändern. Das macht authentisch.

Social Media kann selbst das inzwischen abbilden!

Was folgt daraus?

Unsere ganz ehrlichen Tipps für eine menschliche, erwachsene, authentische Social Media Strategie. Ohne Agentur-Touch. In einer Community aus Menschen, die mitten im Leben stehen und trotzdem neues Arbeiten lieben. Die entwickeln wollen, aber auch Erfahrung einbringen. Die kritisch hinterfragen und trotzdem auch neugierig und ohne Vorbehalte Neues ausprobieren. Die keine Grenzen kennen – außer manchmal ihre eigenen. Die über den Tellerrand schauen, aus der Komfortzone treten und trotzdem manchmal am liebsten auf der heimischen Couch sitzen. Die wissen, das Social Media eine wahnsinnige Kraft entfalten kann und trotzdem nicht den Blick für die Kernthemen verlieren – Klima, Politik, Pflege, Bildung. Die verbinden möchten. Und sich manchmal auch verstecken möchten.

Mit Euch möchten wir Social Media machen!

Welcher Kanal?

Der mit dem Ihr Euch wohlfühlt. Für uns gilt:

  • Twitter

geht immer. Emotionen reduzieren sich hier auf Inhalte, auf kurze Kommentare. Wissen ist immer verfügbar. Wir fühlen uns willkommen, wir können teilen und bekommen etwas zurück. Wer keine Zeit hat, hat scheinbar gerade besseres zu tun. Das ist akzeptiert. Man freut sich, wann immer man sich trifft, spricht und austauscht. Egal ob täglich oder einmal im Monat.

  • Instagram:

eigentlich sollte da immer eine Story laufen – eigentlich. So gut wie kein Inhalt ist zu einfach, zu unnötig, zu kurz oder zu profan. Das kann absolut Spaß machen. Ausprobieren, eigene Wege finden, sich wohlfühlen. Mehr zählt nicht. Jenseits von Likes den eigenen Kanal ausbauen. Ein eigenes Profil entwickeln, auf dass wir stolz sein können und dass uns wiederspiegelt.

  • Facebook:

schwierige Kiste. Wir sind keine Fans. Auch da sind wir ehrlich. Irgendwann wird auch immer die Zeit knapp – da mögen wir Twitter und Insta lieber. Aber es gibt andere Meinungen – das ist perfekt so. Weil wir auch lernen möchten.

  • Xing & LinkedIn:

In einem Bulletpoint? Oweia… geht gar nicht. Doch! Es sind berufliche Netzwerke und beide haben ihre Vor- und Nachteile. Xing rauscht als Unternehmen auf der New Work Welle mit. Wer kann es ihm verübeln? Unsere Gesellschaft ist eine, die kurzfristige Erfolge mitnimmt. Da zeigt die vermeintlich nachhaltigere Linkedin Community mit dem Finger drauf und ist subtiler und innovativer.

Wir dürfen uns darüber kein Urteil erlauben. Wir testen beides, haben über beide Netzwerke wunderbare Menschen kennengelernt, versuchen unser Wissen zu teilen und lernen auch aus beiden Quellen. Wir müssen weder ein Ticket für eine Konferenz kaufen, die der eine als Marketinggag und der nächste als Erfahrung schlechthin bezeichnet, noch müssen wir uns Verkaufsangebote vermeintlicher langjähriger Networker (Freunde???) anschauen, die uns unmittelbar nach dem Erstkontakt überfallen. Es ist unsere Entscheidung was wir geben und was wir nehmen. Nicht meckern – machen!

Welcher Content?

Da sind wir kritisch. Wer nichts zu sagen hat darf das gerne auch tun. Umgekehrt gilt: Wenn jemand Zuhörer findet wäre es ja auch blöd, nicht zu senden. Das ist unsere Welt. Nicht der wissenschaftlich fundierte Inhalt hat die meisten Fans. Sondern der, der spaltet und gleichzeitig vereint. Und hier stellen wir fest: das ist kein Trend von Youtube, Snapchat und Facebook. Das ist schon immer so.

Trotzdem empfehlen wir gute Geschichten zu erzählen. Passend zur Person und zum Produkt. Gute Geschichten, die Sprache, Witz und Trends vereinen, finden ihre Fanbase.

Bei aller künstlichen Intelligenz wird menschliche Intelligenz nie an Wert verlieren.

Präsentiert Eure Story. Oder lasst sie erzählen. Wir lieben das!

Wie oft?

Twitter: so oft Ihr Lust habt, inspiriert seid, spontan involviert werdet oder andere einbezieht

Instagram: so oft Ihr ohne verkrampft nachzudenken einen Anlass oder ein Bild findet

Facebook: Storytelling ein bis zweimal die Woche

Xing/LinkedIn: Content – Profis einmal am Tag; sonst auch ein bis zweimal die Woche

Was?

Siehe Content.

Eine ganz wichtige Ergänzung: Im Verhältnis zum Senden mindestens doppelt so oft zurücksenden. Kommentieren, liken, teilen, lieben, wertschätzen, mitweinen. Soziale Netzwerke eben.

Gestaltet die Möglichkeiten mit; macht die Netzwerke, die Ihr für Euch wählt, zu Euren eigenen. Sozialisiert sie!

Und jetzt los!

Wir müssen uns nicht zwischen Top Influencer und Digital Detox entscheiden (und auch letzteres vorher und nachher unglaublich betonen!).

Wir dürfen, wie wir Lust haben. Wir sind erwachsen und können (müssen) ja auch die Konsequenzen selbst tragen. Unsere Personal Brand hat gute und schlechte Tage. Online und offline. Sichtbar und unsichtbar. Manchmal möchten wir darüber reden oder auch wieder nicht. Eine tolle Möglichkeit eigentlich, wenn wir sie nicht zum Zwang werden lassen.