Sportliche Höchstleistungen, supergesunde Frühstücksbowls, die vermeintlich einsamsten Flecken der Welt und verrückte Challenges. Das ist Instagram. Warum wir es trotzdem absolut mögen und was man damit anfangen kann auch wenn man nicht gerade auf einer balinesischen Superschaukel sitzt oder veganes Sushi rollt erzählen wir Euch jetzt.

Was eigentlich ist Instagram?    

Instagram wurde 2010 u.a. von Kevin Systrom gegründet, der auch das erste Foto auf Instagram postete. Von seinem (nackten) Fuß und seinem Hund. 90 % der Nutzer sind unter 35% und seit 2012 gehört Instagram zu Facebook. Alles erstmal keine Gründe, die uns jubeln und dieses soziale Netzwerk hochleben lassen. Aber immerhin hat Instagram mittlerweile 1 Milliarde monatlich aktive Nutzer und 500 Mio. täglich aktive Nutzer. Wohl doch einen Blick wert, dieses inzwischen zweitbeliebteste soziale Netzwerk weltweit.

Völlig anders als bei anderen Kanälen sind Marken hier ganz weit vorne. Wenn wir nur die 100 Top Marken weltweit betrachten, besitzen 90% einen Instagram Account. Das Engagement mit Marken liegt auf Instagram 10mal höher als auf Facebook. Es ist 54mal höher als auf Pinterest und 84mal höher als auf Twitter. Bei 40 Milliarden Bildern, die inzwischen auf Instagram hochgeladen wurden gilt also doch, dass Menschen Marken folgen.  Klar also, dass auch Unternehmen, die nicht den Top-Kategorien Mode, Kosmetik und Schmuck zuzurechnen sind zunehmend auf Instagram vertreten sind

Für die Zahlenfreaks: https://www.brandwatch.com/de/blog/instagram-statistiken/

Und doch gibt es da noch eine andere Seite von Instagram. Wie auf so ziemlich jedem sozialen Netzwerk sieht man das, was man sucht bzw. was man sich häufiger anschaut. Und da entwickeln sich in ganz vielen Nischen wunderbare Kanäle und Communities, bei denen Inhalte und nicht nur Bilder im Vordergrund stehen. Die Geschichten sind es, die Menschen ausmachen und die über Projekte, Wünsche und Erfolge erzählen. Und auch genau dafür ist Instagram perfekt geeignet. Gerade, wenn man gar nicht mal so gerne schreibt, sondern seine Story in Bildern erzählen möchte.

Was kann Instagram?

Instagram veröffentlicht in regelmäßigen Abständen neue Funktionen für die App. Hierzu gehören  Instagram TV, Sprachnachrichten, die „Enge Freunde Liste“, der Shopping-Warenkorb oder die Nametags, über die Freunde per Scan gefunden und hinzugefügt werden können.

Alles Features, die die „einfache“ Fotofunktion ergänzen sollen um Funktionalitäten anderer sozialer Netzwerke und die aus Instagram ein Rundumpaket machen sollen. Das ist es nicht, was wir an Instagram mögen – für ausführliche Kommunikation und für eCommerce halten wir andere Kanäle für geeigneter.

Aber Instagram kann Menschen, die sich vorher vielleicht für gar nicht so kreativ gehalten haben, zu einem neuen Blick auf die eigene Geschichte verhelfen. Die Gifs, Umfragen, Sticker und Interaktionsbuttons machen aus jedem einzelnen Bild eine Geschichte – Eure Geschichte. Und das mit wenigen Klicks, Worten und Skizzen. Und es kann über die Erwähnung von Menschen im Feed und in den Stories Menschen zu Themen, zu Challenges oder zum Teilen von Gedanken vernetzen.

Unbedingt machen:

Stories! 24 Stundenlang bleiben die Impressionen Eurer Aktivitäten online – höchstens. In der Zeit könnt Ihr auf neue Produkte, Vorträge, Kollegen, Jobs und alles Mögliche andere aufmerksam machen. Ihr könnt Euch bedanken für Auszeichnungen, Euer neues Zertifikat feiern oder das Eures Kollegen. Besonders Mutige erzählen ihre Geschichte auch direkt in die Kamera – das kann man ausprobieren und wieder löschen. Nochmal machen, sich kaputt lachen, Meinung machen und teilen. Schneller und günstiger klappen Eigenvermarktung und Sichtbarkeit auf kaum einem Kanal.

Für eine konstante Sichtbarkeit ist es ganz gut, wenn in Eurer Story quasi ständig etwas passiert – immerhin passiert ja auch in Eurem Leben ständig etwas. Aber keine Angst – die Bildungs-, Wissens- und Management-Community verzeiht auch eine Abwesenheit. Wieviel Ihr von Eurem Job preisgebt und wie oft Ihr dies durch private Eindrücke garniert bleibt völlig Euch überlassen. Und noch einen Vorteil der Stories: das Bild darf auch mal nicht perfekt, ja sogar verwackelt sein – vermutlich wurde so der Boomerang erfunden 😉

Für einen Post im Feed sollte ein bisschen mehr Zeit aufgebracht werden. Ein Kanal über Euch braucht auch gute Bilder von Euch. Der Text dazu ist uns persönlich in unserem Kanal wichtig – das ist noch ungewöhnlich auf Instagram aber gerade im Zuge der Diskussion um die Abschaffung der Likes wird Content auch auf Instagram noch einmal eine ganz neue Bedeutung erfahren. Hashtags im Text, unter dem Text oder als Kommentar zum Text?! Da scheiden sich die Geister genauso wie über die optimale Anzahl zwischen 0 und max. 30 Stück. Probieren geht über Studieren, da es eine verlässliche Erfolgsaussage hier nicht gibt.  Spannende Infos dazu gibt’s unter https://www.shopify.de/blog/guide-zu-instagram-hashtags

 

Auf keinen Fall:

Die Story so voll packen, dass die weißen Balken zu Pünktchen werden. Ganz ehrlich: wir gucken uns davon kaum etwas an. Weniger ist mehr.

Stock Fotos verwenden – Instagram lebt von Bildern. Von Euren Bildern. Wenn Ihr dazu keine Ideen habt, dann ist der Kanal auch nichts für Euch. Das müssen nicht zwangsläufig Selfies sein, aber selbst Eure Sprüche, Sketchnotes oder Grafiken müssen von Euch sein. #beunique

Doppeltspitze- Tipp

Wir haben selbst ganz unterschiedliche Zugänge zu Instagram gehabt, bevor wir unsern Doppel[t]spitzekanal gestartet haben. Einmal einen bunte Familienmischung mit Bildern zwischen Urlaub, Einschulung, Party und ein bisschen Sport – das ganz normale Leben halt. Mit ziemlich wenigen Followern und nicht viel Interaktion. Aber mit einem Nebeneffekt: man hat selbst immer mal so eine Art Minijahresrückblick in Bildern. Und da darauf nichts zu sehen ist, was geheim bleiben muss, darf das auch ruhig jeder sehen.

Auf der anderen Seite den Sportkanal. Eine ganz eingeschworene Insta-Community und eine, in der man ziemlich schnell zu Followern und Interaktion kommt. Sport verbindet, gemeinsame Leistungen spornen auch virtuell an. Und es ist ein bisschen wie im „Diätclub“ – die gepostete Leistung motiviert zum Dranbleiben und Besserwerden.

Daraus jetzt einen Businesskanal zu bauen – gar nicht mal so schlüssig. Und doch ganz logisch: Für uns gilt nämlich auch hier als oberste Maxime Authentizität. Und darum ist unser Kanal so bunt wie das Leben. Mal sind wir viel unterwegs, mal nicht, Und das darf sich auch im Feed widerspiegeln. Unser Freitagsselfie ist ein Ritual, das aber auch mal nicht passt. Und dann ist das okay für uns. Wir probieren aus und nehmen in Kauf, dass es auch mal nicht massig Likes gibt – wir setzen eher auf Individualität zwischen ziemlich vielen (identischen) Hochglanzinhalten.

Wir werden mit Sicherheit weder Kylie Jenner noch Christiano Ronaldo Konkurrenz machen wollen, die in den Top 20 Bildern ungefähr 15 mal vertreten sind und nur vereinzelt von Selena Gomez gestört werden – aber ist es dann nicht auch wieder beruhigend, dass auf Platz 1 der Bilder mit den meisten Likes ein Ei ist? Der Anfang von allem; harte Schale, weicher Kern?

Setzt Euch also kleine Ziele: Wählt die Fotos für Posts wirklich mit ein bisschen Bedacht aus. Im Feed muss nicht dauernd etwas passieren (auch wenn klassische Followerstrategien eine  Post pro Tag empfehlen). Für uns ist Instagram ein Begleitmedium – kein Verkaufskanal. Für manche unsere Kunden sieht das deutlich anders aus!

Das macht dann auch unsere Strategie  – die im Doppel[t]spitze-Fall mehr eine meist spontane Idee ist – aus. Tatsächlich kommen über Instagram Kontakte zustande, Menschen auf unseren Blog und es findet zunehmend mehr Interaktion statt. Und das so unkompliziert, einfach & bunt wie sonst nirgendwo. Das macht uns Spaß!

Traut Euch mit Stories zu spielen. Fokussiert auf einige Hashtags, die Ihr regelmäßig in Stories und Posts verwendet. Und achtet auf ein aussagekräftiges Profil. Name, Interessen, Link zur Website – es geht um Echtheit und Vernetzung auch hier.

Ach ja:

wenn wir den (nicht öffentlichen) Instagram Kanal meiner Tochter anschauen, die mich seit ihrem 18 Geburtstag nun tatsächlich auch als „Freundin“ angenommen hat, dann gilt keiner der oben aufgeführten Tipps. Klar – die wenigen Bilder sind perfekt gewählt und in Szene gesetzt. Der Vorteil der Jugend. Aber Hashtags und Content? Fehlanzeige. Und dem offensichtlich vor dem Eiffelturm aufgenommenen Porträt steht schlicht PARIS. 500 Likes binnen Minuten.

Davon träumen wir nur. Aber wir bleiben dran. An einem Kanal mit bunten Bildern und doch ganz viel mehr Inhalt als #instafood, #instasport und dem #picoftheday.