„Mama, kannst Du nicht auch mal so lustige Sachen machen wie in der Kita?“ So oder ähnlich würde es wohl manches Kind sagen, dass nach inzwischen 3 Wochen Kita- und Schulschließung zuhause bleiben muss. Klar, da sind die Eltern vielleicht Geschwister. Aber das ersetzt nicht die beste Freundin oder den besten Freund, die Tobefläche eines Spielplatzes oder die kreativen Bastel- und Spielideen engagierter Erzieherinnen und Erzieher.
Digitalisierungsschub
Und während wir in Büros und Schulen so langsam digital Fahrt aufnehmen, bleiben Kindergärten in der digitalen Entwicklung oft nach ein ganzes Stück außen vor. Hier soll ja noch „analog“ gespielt werden – digitale Elemente sind in der frühen Erziehung nach wie vor umstritten. Umso mehr hat uns die Anfrage des DRK Herford begeistert, die ganz offen zugegeben haben: wir stehen an den Anfängen der Digitalisierung (und ganz ehrlich wissen wir aus vergangenen Projekten, dass hier erheblich mehr läuft als an anderen Stellen!) – aber ganz alleine bekommen wir es nicht gestemmt. Wir würden unglaublich gerne bei „unseren“ Kindern sein. Sie unterstützen und ihnen Vertrauen geben in diesen unsicheren Zeiten. Und weil Slack und Zoom sicher nicht die Starttools sind, fangen wir mit einem Instagram Kanal an.
#drkplayathome
Unter dem Hashtag #drkplayathome wird seit Freitag virtuell gebastelt, gebacken, getanzt und gesungen. Das hat gleich zwei Effekte: Zum einen bekommen die Erzieherinnen und Erzieher noch einmal einen ganz neuen Zugang zu Tools, Kanälen und zu ihren Kindern. Auf der anderen Seite findet Kommunikation zu Eltern und Kindern statt. Sicher ist es großartig, dass inzwischen ganz viele offizielle Kanäle kostenfrei abonniert und genutzt werden können. So ein ganz eigener virtueller Raum bedeutet aber ein Vielfaches an Nähe. Da basteln meine Betreuer*innen aus der Villa Sonnenschein, der Kita Kunterbunt oder dem Familienzentrum Ottelau für mich und mit mir. Wir können auch viel Gutes gemeinsam schaffen – Erinnerungen, die bleiben!
Zusammenhalt trotz physischer Distanz
Fingerspiele und Mitmachlieder schweißen auch in Zeiten physischer Distanz zusammen. Und die Ergebnisse der eigenen Back- und Bastelkünste lassen sich über Stories wunderbar teilen. Da dürfen auch mal die ganz Kleinen auf dem Smartphone erleben, wie Kindergarten neu funktioniert.
Und bevor jemand glaubt, dass sie danach nie wieder ohne das Gerät und Tools zwischen sich und einem anderen Menschen spielen wollen: Keine Angst. Das wird ganz sicher nicht passieren. Denn das digitale Vorlesen ersetzt auf keinen Fall die Runde auf kuschligen Sitzsäcken im Ruheraum. Und der Kletterturm wird genauso vermisst werden wie die Bobbycartankstelle im Garten der Kita.
Brücken schlagen
Es ist eine Brücke, die wir eine Zeit lang schlagen. Zwischen den Kindern und ihrer gewohnten Umgebung, es schafft ein bisschen Rhythmus und einen Moment, auf den sich hoffentlich in der kommenden Zeit jedes Kind jeden Tag ein wenig freut. Egal wie lange es dauert.
Wir freuen uns sehr, dieses Projekt als Social Media Beratung – und als Mutter inzwischen ganz lang nach bzw. Vater kurz vor der ersten Kita-Erfahrung – zu unterstützen. Auch das ist eine tolle Brücke zwischen vermeintlich ganz weit entfernten Welten. Oder auch nicht. Schließlich ist genau das SOCIAL Media.
#drkplayathome
Also: schaut gerne mal vorbei unter www.drk-playathome.de oder abonniert den Hashtag #drkplayathome und natürlich auch den Kanal auf Instagram. Es gibt viel zu sehen und zu lernen. Das Fühlen klappt noch nicht, dafür aber das Gefühl zusammen zu stehen. Davon wünschen wir uns ganz viel auch nach der Kontaktsperre. Skurril und bezeichnend, dass wir in dieser Zeit ganz neue Kontakte knüpfen. Ein bisschen fühlt sich das an, als würden wir gemeinsam über uns hinauswachsen aus der Enge des Raums. Solche Initiativen dürfen gerne noch ganz oft folgen.