Die Kommunikationsabteilung eines globalen Softwareunternehmens entlässt bis zu 100 Mitarbeitende, weil eine KI künftig deren Aufgaben übernimmt. Auf LinkedIn erzielen Posts mit Bildern à la Instagram weitaus mehr Likes als Fachinhalte. Wissenschaftliche Arbeiten lassen sich einkaufen und überhaupt wurde ja eigentlich schon fast alles einmal gesagt oder aufgeschrieben. Braucht es da noch Texter? Journalisten? Kommunikatoren?

Ja! Es braucht sie erst recht. Und es ist – das mal gleich zu Beginn – auch völlig egal wie man sie nun nennt. Ob Content Creator (was vom Text über das Bewegtbild bis zum Blockbuster Movie gleich mal alles an möglichen Kreativinhalten umfasst), Copywriter (mit fesselnden Slogans und ultimativen Werbetexten) oder Autoren („autorisiert“ durch mindestens einen Bestseller) sind: gute Texte kommen nicht aus der Mode.

Was sind gute Texte?

Guter Content ist relevant und bietet einen Mehrwert für die Zielgruppe. Dafür ist es ganz hilfreich zu wissen, wer denn diese Zielgruppe ist (erste Aufgabe eines guten Content Creators danach zu fragen oder das gemeinsam zu erarbeiten).

Der Inhalt sollte gut recherchiert, fundiert und informativ sein. Eine verständliche und präzise Formulierung gespickt mit visuellen Elementen wie Bildern oder Grafiken hilft beim Verständnis (zweite Aufgabe des Content Creators, der zwar nicht gleichzeitig Grafiker sein kann, aber dem Text auch optisch auf die Beine helfen kann).

Einzigartigkeit ist entscheidend, um aus der Masse herauszustechen. Guter Content sollte originelle Ideen, Perspektiven oder Ansätze präsentieren (und ja, das geht auch, obwohl schon alles einmal gesagt oder geschrieben wurde).

Guter Content sollte regelmäßig und konsistent veröffentlicht werden, um eine treue Leserschaft aufzubauen und die Glaubwürdigkeit zu stärken.  An dieser Stelle setzen wir drei Ausrufezeichen. Denn die Kontinuität ist entscheidend. So viel Blogprojekte starten fulminant und enden als – sorry – Rohrkrepierer. Ein langer Atem ist die Kunst des Schreibens. Schreibblockaden sind nicht umsonst ein beliebtes Thema von Listicles, was wiederum ein sehr beliebtes Content Format ist – siehe auch https://tredition.com/schreibblockade/)

Wo wir gerade bei guten Content Formaten sind:

Blogs sind eine beliebte Plattform, um umfangreichere Inhalte zu teilen. Sie ermöglichen es Unternehmen und persönlichen Marken, ihre Expertise zu präsentieren, Branchentrends zu diskutieren, Anleitungen zu geben und mit ihrer Zielgruppe in einen Dialog zu treten.

Aber auch Social Media mag guten Content. Kurze, prägnante Texte auf Plattformen wie Facebook, Instagram oder LinkedIn sind auch in Zukunft wichtig. Sie ermöglichen es, schnelle Botschaften zu verbreiten, die Aufmerksamkeit der Zielgruppe zu gewinnen und sie zu Interaktionen zu animieren (wichtigste Aufgabe des Kommunikators: nicht selbst zu schreiben, sondern Content erstellen zu lassen. Nichts ist großartiger als Kommentare zu lesen, Erwähnungen zu bekommen oder der Community zuzuhören. Guter Content sät sich aus und erzeugt neuen Content. (Vgl. https://blog.hubspot.de/marketing/content-seeding)

Ein Whitepaper oder ein Ratgeber kann als ausführliches Dokument die Brücke zwischen Snack Content und Fachbuch schlagen. Content Profis verpacken ein spezifisches Problem, analysieren es mundgerecht und präsentieren Lösungen oder Empfehlungen. Expertenwissen light ist eben keine Abwertung, sondern eine zielgruppengerechte Präsentation komplexer Themen, Branchenanalysen, Fallstudien oder Forschungsergebnisse. Ganz hohe Textkunst!

Content kann auch ganz elegant landen: Landingpages sind speziell gestaltete Webseiten, auf denen Besucher landen, nachdem sie auf einen spezifischen Link oder eine Werbeanzeige geklickt haben. Der Text auf einer Landingpage spielt eine entscheidende Rolle, um die Aufmerksamkeit des Besuchers zu gewinnen, ihn zu überzeugen und eine bestimmte Aktion auszuführen. Ein Content Creator macht diese Landung der auf der Trauminsel, in der Stadt der Engel oder auf dem Gipfel der Träume.

Willkommen am „place to be“ der Kommunikation.

Kommunikationsexperten bringen Hirn und Herz in Texte. Das zeichnet sich nicht zuletzt dadurch aus, dass nicht jeder jeden Text mag. Guter Content erzeugt Emotionen: Tränen, ein unbewusstes Lächeln, Wut, Abwehrhaltung (nächste der vielen fast schon unzähligen Aufgaben des Content Creators).

Kommunikationsexperten verstehen Brands – egal ob es Unternehmen oder Menschen sind (wichtigste Aufgabe: Zuhören! Das kann eine KI so gar nicht.)

Kommunikationsexperten können einen menschlichen Touch in den Content einbringen. Sie können die Emotionalität, die Storytelling-Elemente und die Feinheiten des Schreibens nutzen, um eine stärkere Verbindung zu den Lesern herzustellen, was von KI-Systemen möglicherweise nicht erreicht werden kann.

Dieser Text wurde erstellt mit freundlicher Unterstützung einer KI. Aber eben auch NUR mit deren Unterstützung. Das Herz und die Uniqueness kommen von Menschen. Content Creatoren sind offen für Neues. Nicht zuletzt spart diese Kombination ja auch das Geld der potenziellen Kunden. Die Mischung macht´s.

Richtig gute Texter wissen, wann sie eine KI einsetzen (nämlich, wenn den Auftraggebern die Arbeit nicht wirklich viel wert ist) und wann sie mit aller verfügbaren kreativen Expertise ihr individuell Bestes geben (wenn sie zuhören, mitdenken und mitgestalten dürfen). Das kann übrigens genauso bei einem Tweet sein wie bei einer wissenschaftlichen Arbeit oder einem Fachartikel.

Große Worte brauchen nicht viel. Und doch alles.