Ich habe mir einen neuen Job gegoogelt!
Das hat euch noch niemand so gesagt? Mag sein, dass es daran liegt, dass Google Ads im Recruiting immer noch ein Geheimtipp sind in vielen Unternehmen.
Leider nicht mal das. Während in den meisten HR-Budgets gewaltige Summen für Stellenanzeigen auf Onlineportalen vorgesehen sind, gehören Google und Social Ads ins Marketing.
Warum immer halbe Sachen?
HR kümmert sich um Menschen, Marketing um Produkte und Dienstleistungen. So innovativ wie wir in Sachen Fachkräfte glauben zu denken – da bleibt (sorry) das dicke Brett vor den Abteilungsköpfen.
Immerhin verlinken die Stellenanzeigen auf Stepstone, Indeed, Monster und Co auf deren Websites – nicht auf eure! Wenn überhaupt dann immer nur im zweiten Schritt…
Mit Google Ads (die natürlich auch kein Schnäppchen sind, aber verglichen mit einer Standardanzeige lassen sich hier Berge versetzen- und Menschen) rekrutiert ihr dort, wo Menschen suchen. Und zwar nicht nur Jobs, sondern schlichtweg alles. Ihr erwischt die stille Reserve, die Unentschlossenen, die Grübelnden – die, die von genau euch angezogen werden. Und das dann auch noch direkt auf eure Website.
Einmal Personalmarketing bitte!
Das ist HR und Marketing in einem.
Employer Branding oder Personalmarketing sind viel mehr als Buzzwords. Es sind Türöffner zu den Menschen, die euer Unternehmen lieben werden. Eure Jobs, eure Produkte, eure Dienstleistungen. Nicht weniger als das. Aber weniger darf auch nicht euer Ziel sein, oder?
Welche Frage sich dann gleich anschließt, wenn wir bei Ads über Budgets, Cost per Click und Conversions sprechen: Wie teuer darf dein Kunde eigentlich sein?
Die Frage hat bei uns selbst früher große Fragezeichen ausgelöst – heute gehört sie in der Kombination aus nativem Marketing und Ads Strategie bei uns zum „Standardprogramm“.
Wenn man zum Beispiel Bildungsprogramme vermarktet, die im privaten Hochschulbereich zwischen 18.000 und 30.000 € kosten dann müssen wir, wissen, was uns ein Klick auf eine Anzeige bzw. auf unsere Webseite wert ist. Immerhin kennen wir die Branche ganz gut und ohne Übertreibung ist das Vermarkten privater Bildungsdienstleistungen in Deutschland eine ganz gute Schule für alle nachfolgenden Produkte.
Digital Recruiting für KMU
Während Bildungsanbieter Content und Social Media Strategien aufbauen und in ihre SEA Budgets ordentlich investieren, hinken viele KMU da noch ordentlich hinterher.
Gerade wenn es um Recruiting geht!
Da werden Landingpages gebaut, die schnell im fünfstelligen Bereich liegen, in Recruiting Software à la SAP Success Factors, Jobshop, Join und Co werden ordentliche Summen investiert, Bewerbermanagementsysteme werden implementiert – aber wer findet die?
Was ist dein Lead wert?
Das Zusammenspiel von SEO und SEA (und natürlich gibt es das, auch wenn Google hartnäckig jede gegenseitige Befruchtung von sich weist…) muss dazu führen, dass nach der Identifizierung der Persona, mit deren Hilfe dann Content kreiert wird, die Persona auch einen Wert haben muss.
Ab dem ersten Klick auf eine Ad oder auf ein organisches Suchergebnis.
Quasi schon vor dem Start der Customer Journey, die mit dem Studienvertrag oder dem Arbeitsvertrag endet. Das können 15 € sein oder 5 €, vielleicht aber auch 80 €. Ein neues Teammitglied, das womöglich Führungsfunktionen übernimmt und nicht nur 3 Jahre im Unternehmen bleiben soll, muss also mehr wert sein als eine Urlaubsreise – aber budgettechnisch bildet sich das selten so ab. Genau hier muss das Neudenken ansetzen: der künftige Mitarbeitende hat einen Wert. Und der besteht eben auch aus den Kosten der Candidate Journey. Die exakte Bestimmung ist sicher nicht trivial, aber zwischen einem „Bauchgefühl“ und einer gemeinsamen Bestimmung – z.B. zwischen HR, Marketing und Kollegen – eines Zielwertes liegt ja eine Menge Spielraum mit einer Menge Optimierungspotenzial.
Lernen von den Großen
Zalando weiß, wie viel ein Klick auf „rote Schuhe“ wert ist und TUI weiß, was ein Griechenland-Urlauber im Durchschnitt an Gewinn bringt.
Kreatives Content Marketing trifft Programmatic Advertising und SEO trifft SEA. Es ist nie das eine ohne das andere.
Nicht zuletzt macht so eine Kombination auch sicher gegen zukünftige Entwicklungen – wenn wir vielleicht weniger Daten zur Verfügung haben. Wir setzen nie auf nur eine Strategie, nutzen aber sehr wohl den gegenseitigen Effizienzgewinn.
Also: es gibt kaum ein wertvolleres Produkt als den Menschen. Um auch künftig die besten oder vielmehr die richtigen fürs Unternehmen zu finden, müssen wir verstehen, wer das sein soll und was wir bereit sind für sie oder ihn zu zahlen. Und zwar ab dem ersten Klick!